Werkstoffe
Keramische Werkstoffe haben die Eigenschaft anorganisch und nichtmetallisch zu sein. Normalerweise formt man diese bei Raumtemperatur aus einer Rohmasse und erst durch einen Sintervorgang bei hohen Temperaturbedingungen erhalten sie ihre typischen Werkstoffeigenschaften. Beim Keramiklexikon erhalten Sie einen genauen Überblick über die einzelnen Werkstoffe des Keramik Bereiches
Ton
Ton ist verwittertes, feldspathaltiges Sedimentgestein. Dieses wird durch Wasser, Wind oder Erdrutsch an andere Tonlagerstätten transportiert. Mit jeder weiteren Lagerstätte reichert sich der Ton mit organischen Substanzen oder Mineralien an und erhält dadurch seine, für die jeweilige Tongrube typische Färbung.
Terracotta
„Gebrannte Erde“ – ist meist aus rot oder gelb brennender Tonmasse hergestellt. Die Färbung der Terracotta-Scherben entsteht durch Metalloxide Eisen oder Titan. Terracotta ist etwas härter als Irdenware und dicht brennend im niedrigeren Brennbereich. Das keramische Material ist einer der ältesten Werkstoffe der Kulturgeschichte.
Steinzeug
Steinzeugtone sind Tone, die bereits im mittleren Temperaturbereich (1100 – 1200°C) dicht brennen und sich durch ein großes Sinterungs-Schmelzpunktintervall auszeichnen, also auch nach der vollständigen Verdichtung bei noch ansteigender Temperatur formstabil bleiben.
Steingut
Weiß brennender plastischer Ton. Da er nicht hoch genug gebrannt werden kann, versintert er nicht und bleibt porös. Als Gießton ist er gut geeignet.
Porzellan
Porzellan ist ein Werkstoff mit dicht gesintertem weißem, in dünner Lage durchscheinendem Scherben. Man unterscheidet je nach Brenntemperatur Hart- oder Weichporzellan. Porzellan besteht aus einem Gemisch von Kaolin, Feldspat und Quarz, das im Verlauf des keramischen Brandes in eine Glasphase übergeht. Der Porzellanscherben ist dadurch dichter als der des Steinzeugs.
Papierton/Paperclay
Paperclay ist eine Mischung aus Ton, Papierfaserbrei und Wasser. Das Mischungsverhältnis kann bis max. 40 Vol% Papierfaserbrei und 60 Vol% Tonbrei betragen. Der höhere Tonanteil sorgt in keramischen Paperclay-Massen auch nach dem Brand für Haltbarkeit und Struktur. Die Papierbeimischung hat den Vorteil der leichteren Handhabung im Rohzustand, beim Glasieren im Einbrandverfahren und dem nachträgliche Anmodellieren an bereits trockenen Partien.
Schrühware
Als Schrühware bezeichnet man keramische Produkte, die bereits einen Brennvorgang abgeschlossen haben. Dadurch wird der Scherben gefestigt aber nicht vollkommen verdichtet, um die Keramik anschließend leichter glasieren zu können. Die Brenntemperatur fürs Schrühen beträt etwa 900°C.
Wasser
Das, für die Plastizität der Tonmasse oder beim Gießverfahren notwendige Wasser, muss anschließend beim Trocknungs- und Brennprozess der keramischen Produkte entfernt werden. Man unterscheidet mechanisch gebundenes Wasser, das sich beim Trocknen verflüchtigt – und chemisch gebundenes Wasser, das die Zellstruktur der Tonmasse verändert und nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Gießmasse
Das Gießen erfordert eine Suspension aus Ton und Wasser mit gutem Fließvermögen. Für Gießmassen verwendet man vorwiegend Steinguttone oder Porzellan, da sie etwas grobkörniger sind. Der Gießschlicker darf sich nicht in den Formen absetzen und muss sich glatt ausgießen lassen. Um Tonpartikel fei schwebend in der Suspension zu halten, wird der Gießmasse Verflüssiger zugesetzt.
Verflüssiger/Elektrolyte
Verflüssigungsmittel wird im Tonschlicker für Gießmassen verwendet. Die Suspension darf nicht zu viel Wasser enthalten, es käme sonst zu Trocknungsproblemen. Die Ton-Wassermischung darf sich nicht absetzen, also muss ein Verflüssiger die Tonpartikel in der Schwebe halten. Um eine Ausflockung der Suspension zu unterbinden, wird den Tonteilchen die elektrostatische Anziehungskraft genommen.
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